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Darf ich vorstellen: Milchquelle Stüdenitz eG

10. 04. 2024

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

um Wünsche, Bedürfnisse und Anregungen aufzunehmen, werden wir ab März 2024 jeden Monat ein Unternehmen unseres Amtsbereiches besuchen. Wir möchten Ihnen dabei einen Einblick unserer Firmen ermöglichen und eine kurze Vorstellung geben.

 

Darf ich vorstellen: Milchquelle Stüdenitz eG

Gemolken wird heute automatisch, dennoch gibt es auf einem Milchviehbetrieb viel zu tun. Wir haben die Milchquelle in Stüdenitz besucht und durften die 32 Kolleginnen und Kollegen, aus 4 verschiedenen Nationen, bei der Arbeit begleiteten.


Rund 1.300 Kühe gibt es auf dem Hof der Familie Beenen in Stüdenitz. Eine imposante Zahl. Stellen Sie sich vor, dass diese alle gemolken werden müssen. Zum Glück gibt es dafür heutzutage Melkmaschinen. Die Arbeitszeit kann somit effizienter und intensiver für die Versorgung der Kühe genutzt werden.


Ca. 33 Liter Milch gibt Kuh Nummer 4385 am Tag ab. Wie man das so einfach nachvollziehen kann? Jede Kuh ist registriert und anhand eines Transponders werden alle Daten elektronisch übermittelt. Doch nicht nur die Menge an Milch ist wichtig. Auch zählen Gesundheit, Robustheit und gute Fruchtbarkeit.  Eine Milchkuh rechnet sich, wenn sie mindestens 30.000 Liter Milch in ihrem Leben gegeben hat.


Die Auflagen und Richtlinien sind sehr streng, damit nur wirklich einwandfreie Milch in der Molkerei landet. Kranke Tiere werden behandelt und separat gemolken.Für perfekte Rahmenbedingungen spielt die Fütterung der Tiere eine zentrale Rolle. Denn je nach ihrer Leistungsphase ändert sich bei der Kuh der Bedarf an Nährstoffen. 


Die Berechnung der Ration ist eine kleine Wissenschaft, für die viele Informationen über die Kuh benötigt werden. Diese Daten werden ebenfalls über ein vorhandenes Informationssystem überliefert.


Eine Kuh kann nur viel Milch geben, wenn sie gesund und fruchtbar ist und regelmäßig - ungefähr einmal im Jahr - ein Kalb zur Welt bringt. Nach ihrer Geburt und dem Trockenlecken durch die Kuh, werden die Kälber in einen separaten Kälberbereich gebracht. In Einzelboxen verleben sie ihre ersten Tage.


Später werden die Tiere in Gruppenbuchten umgestallt; als Jungrinder laufen sie in einem großen Stall und auf der Weide. Die männlichen Kälber werden mit 28 Tagen verkauft. Alle weiblichen Tiere bleibt im Betrieb. Sie bilden den Nachwuchs für die Milchkuhherde.


Die meisten Menschen vermuten, dass Kühe und Kälber aus wirtschaftlichen Gründen so früh getrennt werden - damit dem Betrieb keine Milch "verloren" geht. Das ist richtig, aber nur einer von mehreren Gründen: "Darüber hinaus wollen wir sicherstellen, dass die Kälber das wertvolle Kolostrum so früh wie möglich trinken, und zwar in ausreichender Menge. Denn Kälber sind auf die Immunglobuline aus der Biestmilch angewiesen. Erfahrungsgemäß nehmen 40 bis 50 Prozent der Kälber aber zu wenig Milch auf, wenn sie an der Mutter saufen."


Die Milch aus der Milchquelle eG in Stüdenitz wird an eine Molkerei in Gransee geliefert.  


Wir möchten uns herzlich bei Familie Beenen und dem Team für diesen spannenden Einblick  bedanken.
 

Andreas Schumacher            Bianca Weiß
Amtsdirektor                          Referentin 

Amt Neustadt (Dosse)

 

 

Bild zur Meldung: Kühe beim melken